Gedenktafel für Dr. Rudolf Freudenberger
am Haus in der Röhrborngasse 30
In diesem Haus lebte Dr. Freudenberger mit seiner
Familie vor seiner Auswanderung in die USA 1938
und hatte auch hier seine Arztpraxis.
Der Unterschied zu den deportierten und ermordeten
Menschen, an die die Stolpersteine in Bergen erinnern,
wurde in der Gestaltung der Gedenktafel berücksichtigt.
Wie die Stolpersteine so geht auch die Gedenktafel für Dr. Freudenberger auf eine Anregung und
Beauftragung durch die Initiative Stolpersteine Bergen-Enkheim zurück.
LINK: Erläuterungen des Künstlers Bernd Fischer zur Gestaltung der Gedenktafel
Der Link enthält auch zwei Zeitungsartikel, der vom 26.6.2014 zeigt in der Mitte den Enkel von
Dr. Freudenberger, Professor Ronald Freudenberger, und links neben ihm Andy Steimann, den Rabbi der
Budge-Stiftung, ganz am linken Rand Olaf Kunitz, Bürgermeister aus Frankfurt, und rechts mit den langen
schwarzgrauen Haaren vor Bernd Fischer Helmut Ulshöfer.
Zur Videoaufzeichnung der Gedenktafel-Enthüllung am 26. Juni 2014
6. von links ist Dr. Rudolf Freudenberger
Foto: Aus dem Privatbesitz von Joachim Freudenberge
Initiative Stolpersteine Bergen-Enkheim
Frankfurt am Main
Zeitzeuge
Edith Haase: Dr. med. Rudolf Freudenberger
Das Schicksal eines jüdischen Arztes aus Bergen-Enkheim
Dr. med. Rudolf Freudenberger wurde am 23. März 1893 als Sohn des jüdischen Lehrerehepaars
Sandel und Rieke Freudenberger in Memmelsdorf in Unterfranken geboren. Er besuchte die
Volksschule in Rettendorf, machte sein Abitur 1912 im Humanistischen Gymnasium in Bamberg
und begann im gleichen Jahr an der Julius-Maximilians-Universität
Würzburg sein Medizinstudium. Von 1914 bis 1919 war er
Teilnehmer am 1. Weltkrieg. 1919 nahm er sein Studium wieder
auf und schloss es 1920 mit der Promotion zum Dr. med. ab.
Er war dort zunächst als Assistenzarzt an der Chirurgischen
Universitätsklinik und anschließend im Städtischen
Wöchnerinnenheim in Nürnberg tätig.
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Er heiratete Amalie Adler, die am 28.5.1895 in Heubach geboren wurde, und zog 1921 von
Nürnberg nach Bergen, wo er als Praktischer Arzt zunächst in der Marktstraße 68 und ab 1932
in der Steingasse 30, heute Röhrborngasse, mit Privat- und Kassenpraxis arbeitete. Das Ehepaar
hatte drei Kinder: Joachim und das Zwillingspaar Josef und Bertel-Maria, die 1924 und 1928
geboren wurden.
Dr. Freudenberger war sowohl in der jüdischen Gemeinde als auch im bürgerlichen Leben der
Stadt Bergen ein vielfach geachteter Mitbürger. Über seinen Beruf hinaus engagierte er sich in
mehreren Organisationen ehrenamtlich.