Die beiden Kirchengemeinden und die Initiative Stolpersteine laden ein für
Mittwoch, den 9. November, um 19 Uhr
in den Hof der Conrad-Weil-Gasse 6,
um der jüdischen Menschen aus Bergen-Enkheim zu gedenken, die Opfer der
nationalsozialistischen Terrorherrschaft wurden. Ihre Namen werden verlesen und Kerzen
werden für sie aufgestellt.
Als Zeitzeugin wird Frau Magdalene Grana von ihren Erlebnissen bei der Deportation von
1942 berichten. Zu den Deportierten, die vom Berger Rathaus zu Fuß zum Bahnhof Mainkur
über die Vilbeler Landstraße ihren Weg in den Tod antreten mussten, gehörte die jüdische
Freundin ihrer Mutter.
Um 19:30 Uhr wird Frau Till Lieberz-Groß im evangelischen Gemeindezentrum Am
Königshof 5 über Kindertransporte zwischen 1938 und 1940 sprechen.
Sie schreibt: Ungefähr 20.000 deutsche und österreichische Kinder wurden durch rettende
Kindertransporte vor dem Holocaust ins Ausland gerettet. Der Ausreisesammelpunkt für den
Südwesten Deutschlands war Frankfurt. Viele „Kindertransport-Kinder“ wurden damit getröstet,
dass die Trennung nur für kurze Zeit sein sollte. Tatsächlich war es für viele ein endgültiger
Abschied. Die Traumatisierung vieler „Kindertransport-Kinder“, das bittere Gefühl ihrer
„Überlebensschuld“, aber auch oft eine tiefe „Enttäuschung“, von den Eltern „verlassen“ worden zu
sein, blieb über Jahrzehnte unbearbeitet, oft sogar unbeachtet. Die Kinder mussten sich
weitgehend alleine ein neues Leben in der Fremde ohne die Hilfe ihrer Herkunftsfamilie
erkämpfen. Es blieb kein Ort für Trauer, kein Ort des Gedenkens.
Initiative Stolpersteine Bergen-Enkheim
Frankfurt am Main
GEDENKVERANSTALTUNG
Datum und Zeit: 09.11.2022, 19.00 Uhr
Ort: Conrad-Weil-Gasse 6, Bergen
VORTRAG
Thema: Kindertransporte zwischen
1938 und 1940
Referentin: Till Lieberz-Groß,
Datum und Zeit: 09.11.2022, 19.30 Uhr
Ort: Evangelisches Gemeindezentrum
Am Königshof 5, Bergen
Denkmal „Waisenkarussell“ an der Kreuzung
Gallusanlage/Kaiserstraße
Foto: Ewald Wirth
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Veranstaltungen
Einladung zur Gedenkveranstaltung am 9. November 2022